Page 73 - Die Göltzschtaler
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Falkenstein, Ellefeld, Auerbach, Rodewisch – Die Göltzschtalregion zeigt Stärke
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           Der Siegelohpark. Ursprünglich war es das Schießgebiet der Schützengesellschaft Auerbach – die Siegelohe. Das Gebäude dieser befand
           sich auf dem Gelände der späteren Teppichfabrik Tefzet (WEMA) mit Zugang von der Plauensche Straße. Die Bebauung der Kaiserstraße
           und auch das Gebäude der Geschwister-Scholl-Schule war damals noch nicht erfolgt. Wegen des Eisenbahnverkehrs im Zielgebiet mussten
           mehrfach Unterbrechungen der Schießübungen wegen Sicherungsmaßnahmen angeordnet werden. Somit war nach Umzug der Schüt-
           zengesellschaft in das Schützenhaus am damaligen Schützenplatz, die Möglichkeit einer Neugestaltung gegeben. Unter Einbeziehung
           der Bebauung der Kaiserstraße ab 1899 wurde das Gelände als Park gestaltet. Mehrere Umbauten, es bestand ein Wasserbecken, eine
           Freitreppenanlage (mittig) mit steinernen Einfassungen aus Granit mit Tuffsteinarrangements, ergaben das Aussehen über die Jahre. Für
           die Füllung des Wasserbeckens war der Siegeloh-Bach vorgesehen, welcher seine Quelle auf dem Wiesengebiet oberhalb der Ziegelei
           Winkelmann hatte. Heute befindet sich auf dem Gelände das Fußballstadion des VfB Auerbach. Unsichere Wasserführung des Baches war
           wahrscheinlich der Grund, dass man das Wasserbecken verfüllt hat. Nach dem Krieg war vom Wasserbecken nichts mehr zu sehen, aber
           die Tuffsteinflächen waren noch vorhanden (eigenes Wissen). In den 1970er Jahren erfolgte eine Neugestaltung des Parks, wobei man im
           unteren Teil eine Gedenkstätte für die bei den Kämpfen gefallenen sowjetischen Soldaten errichtet.
           Verlag Curt Schipke, Buchhandlung, Auerbach, befördert 1930, kolorierter Lichtdruck nach eine Fotografie































           Im Kreis ist der Obere Bahnhof zu sehen. Nachdem die „Voigtländische Staatseisenbahn“ die Bahnstrecke Reichenbach-Herlasgrün- Auer-
           bach-Falkenstein- Oelsnitz-Eger am 01.11.1865 eröffnete, war es der einzige Bahnhof von Auerbach. Erst ab 29.11.1875 mit der Eröffnung der
           „Zwickau-Lengenfeld-Falkensteiner-Eisenbahn“ (die Strecke verlief weiter unten im Tal) wurden die Bahnhöfe unterteilt in Oberer und Unterer
           Bahnhof. Die vielen Kutschen am Bahnhof brachten die Gäste auch in die Kureinrichtungen von Bad Reiboldsgrün. Von der auf dem Höhen-
           zug verlaufenden Bahnlinie hatte man, wenn man das Bahnhofsgebäude verließ, einen herrlichen Blick über die Landschaft von Rodewisch
           über Vogelsgrün/Schnarrtanne bis nach Beerheide mit den Höhenzügen wie Steinberg und Kuhberg. Man erkennt im oberen Teil Rodewisch
           mit Steinberg. Im unteren Teil zeigt sich Vogelsgrün/Schnarrtanne mit Kuhberg. Die Schornsteine stehen für die Ziegelei Emil Agst (verl.
           Bismarckstraße), Oscar Engelhardt und Günther-Werke (beide Ob. Bahnhofstraße). Links davon ist das noch heute stehende Haus der
           Dachdeckerei eter Roßner zu sehen. Bei der Planung für das neue Gewerbegebiet Rodewisch/Auerbach, vergaß man diesen schönen Blick
           zu berücksichtigen. Ab jetzt versperrten die Verkaufs- und Lagergebäude eines Möbelhauses diesen herrlichen Blick.
           Verlag Hofkunstanstalt Löffler & Co., Greiz, befördert 1916 teilkolorierter Lichtdruck
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