Page 59 - Stadtbroschüre Falkenstein/V.
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„Meine Stadt: Wohnen, Arbeiten, Leben und Wohlfühlen
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                Die Textilindustrie hat die Stadtgeschichte Falkensteins   Eine Sonderausstellung im Heimatmuseum Falkenstein
                wesentlich mit geprägt. Und so ist zum Beispiel ein alter   beleuchtete im Herbst 2020 die 620-jährige Geschichte der
             Webstuhl aus der Mitte des 19.Jahrhunderts — ein Jaquard-  Freiherren-Familie von Trützschler. Mit seiner Ausstellung
              webstuhl, eine Nacherfindung dreier Falkensteiner Weber-  verfolgt der Heimatverein das Ziel, an ein ortsansässiges
            meister — Bestandteil der Ausstellung der Heimeatmuseums.  Adelsgeschlecht zu erinnern, welches maßgeblich die
                                                                Geschichte der Stadt geprägt hat. Die Sonderausstellung
           An der Ausstellung zur Geschichte der Freiherren-Familie   war sozusagen am Originalschauplatz: Bis zum Verkauf an
           von Trützschler im Heimatmuseum Falkenstein beteiligte   die Stadt 1926 gehörte das Falkensteiner Schloss den von
           sich auch die Wilhelm-Adolph-von-Trützschler-Oberschule   Trützschlers und in der obersten Etage befindet sich das
           Falkenstein. Sie stellten Auszüge aus ihrem Geschichtspro-  Heimatmuseum. Zu sehen waren eigene Exponate aus dem
           jekt zur Verfügung. Aus dem Geschichtsprojekt lieferte   Nachlass der Freiherren-Familie, Leihgaben, Ergebnisse
           uns die Trützschler-Oberschule folgenden Text zu ihrem   intensiver Recherchen und Zuarbeiten von Heimatforschern.
           Namensgeber: »Wilhelm Adolph von Trützschler (1818 – 1849)
           Als Alleinerbe des Falkensteiner Schlossherrn wuchs er gut
           behütet auf. Von seinen Eltern wurde er zu Geradlinigkeit und
           Toleranz erzogen. Er studierte und schloss sein Jurastudium
           mit Auszeichnung ab.
           Schon in jungen Jahren begeisterte sich Trützschler für die
           Idee von einem einigen deutschen Vaterland. Obwohl er adeli-
           ger Herkunft war, trat er für die Ideen der äußersten Linken ein.
           1848 wurde er in die Frankfurter Nationalversammlung sowie
           in den Sächsischen Landtag gewählt. Während der Revoluti-
           on von 1848/49 wurde Trützschler von den badischen Revolu-
           tionären in Mannheim als Zivilkommissar im Unterrheinkreis
           eingesetzt.
           Als er verraten und von einer preußischen Streife gefangen
           genommen wurde, vertraute er darauf, dass er als Mitglied
           der Deutschen Nationalversammlung unantastbar sei. Aber
           ihm wurde der Prozess gemacht, u.a. wegen Majestätsbe-
           leidigung, Aufruhr und Hochverrat. Die Richter verkündeten
           das Todesurteil. Bereits wenige Stunden später wurde der
           Falkensteiner Kämpfer für die Einheit Deutschlands hinge-
           richtet.«
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