Page 9 - Stadtbroschüre Falkenstein/V.
P. 9
„Meine Stadt: Wohnen, Arbeiten, Leben und Wohlfühlen
Stadtbroschüre Falkenstein/Vogtl. 7
Der Erfindergeist der Falkensteiner Weber war großartig:
1764 erfanden Falkensteiner Weber eine Webmaschine,
auf der die gezogenen und geblümten Musseline besser
und vor allem für größeren Bedarf hergestellt werden
konnten.
1795 kam dazu eine neue Stuhleinrichtung für gezogenes
gestrecktes Kammertuch und 1830 gelang 3 Falkenstei-
ner Webermeistern die Nacherfindung des französischen
Jacquardwebstuhles, was den Anstoß für die Gardinenwe-
berei in Falkenstein, ja im gesamten Vogtland bedeutete.
Ihren "Ehrennamen" erhielt die Stadt schon 1788: "Wiege
des sächsischen Kammertuch". Die Weberei und die eben-
falls aufblühende Stickereiindustrie brachten der Stadt
Wohlstand. 1884 wurden schon 5500 Einwohner gezählt.
Trauer und Tränen brachte der verheerende Stadtbrand
vom 12. August 1859 über Falkenstein. Der gesamte Stadt-
kern mit allen Hauptgebäuden wurde ein Raub der Flam-
men, 253 Familien verloren alles Hab und Gut, über 1300
Das Falkensteiner Menschen wurden obdachlos — zwei Menschenleben wur-
Wappen (Wappen ab den am Ende dieses Tages beklagt.
1990) — ein Zeugnis Aus den Trümmern dieser Brandnacht entstand mit viel
der einstigen Fleiß und Zähigkeit — Eigenschaften, die den "Falken-
"Freien Bergstadt". staaner" auszeichnen — die neue Stadt.
Aus dem verbrannten kleinen Städtchen mit den engen
Nach und nach wurde Falkenstein größer, Tagelöhner und Straßen und Gassen und den niedrigen schindelgedeckten
Handwerker siedelten sich an. Der Wald wurde zum Ka- Holzhäuschen wurde eine Stadt, die nach den damaligen
pital denn Holz wurde dringend benötigt für die im Bau neuesten städtebaulichen Gesichtspunkten angelegt wur-
befindlichen Großstädte im Niederland: Leipzig, Halle und de.
andere; Floßgräben verbanden die Gewässer um Falken-
stein mit den Flüssen, die zu den Großstädten führten. Heute erfreut uns eine Stadt, die gewachsen ist mit dem
Geflößtes Holz war der Reichtum des Vogtlandes. Wohlstand und dem Fleiß ihrer Bürger. Eine Stadt, die zum
Besuchen einlädt und zum Verweilen Anlass gibt. Gerade,
Nach dem Dreißigjährigen Krieg, den man auch den Gro- saubere Straßen und individuell ausgerichtete Geschäf-
ßen Krieg nannte, unter dem das Städtchen genauso Leid te, eine Fußgängerzone, die zum Bummeln wie geschaffen
erfahren hatte wie andere vogtländische Gemeinwesen, ist. Für abwechslungsreiche Aktivitäten in den Bereichen
fast völlig dem Erdboden gleichgemacht — lagen doch im Freizeit, Sport und Kultur sorgen moderne Sportanlagen,
Jahre 1664 von 54 Häusern noch 24 "öd und wüst" da, be- Tennisplätze, eine Talsperre am Rande der Stadt, das Hei-
gann man den Ort wieder einmal neu aufzubauen. matmuseum und der Tiergarten. Und dazu kommen noch
Ab hier hat Falkenstein wieder einen lebhaften Zuzug zu viele historische Sehenswürdigkeiten: Die Kirche "Zum
verzeichnen. Dies steht wahrscheinlich im Zusammenhag Heiligen Kreuz", das Falkensteiner Schloss — ehemaliger
mit der aufkommenden Baumwollweberei im Vogtland. Stammsitz der Familie von Trützschler, das älteste Haus
der Stadt — das "Alte Spital" und wohl eines der schönsten
Aus dem Bergstädtlein entwickelte sich eine Textilarbei- Gebäude der Stadt — das Rathaus, ein pompöser Bau mit
terstadt. 1721 wird die Falkensteiner Weberinnung ge- Jugendstilelementen, Eckturm und Umgang. Springbrun-
gründet. Diese Innung wurde im Laufe der Jahre zu der nen und Parkanlagen bieten Erholung inmitten des städ-
stärksten ihrer Art im Vogtland. tischen Treibens.
Anzeige
Meisterbereich Trinkwasser - Auerbach Meisterbereich Abwasser - Rodewisch
Klingenthaler Straße 18 a Alte Lengenfelder Str. 14 a
08209 Auerbach 08228 Rodewisch
Telefon: 03744 212687 Telefon: 03744 35170
Telefax: 03744 217426 Telefax: 03744 351720
www.zwav.de